Landwirtschaftsschüler informieren sich über verschiedene Betriebsformen
Orientierung für die Zukunft

Drei Männer besichtigen Stall mit MilchkühenZoombild vorhanden

© Marina Auchter / AELF Coburg-Kulmbach

Ausbildung fertig – was nun? Das zu beantworten und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, sind zwei der Ziele, die mit dem Praxisjahr in der Landwirtschaftsschule verfolgt werden.

Die Frage, wie man seinen Betrieb aufstellt und in welche Richtung man ihn führt, ist von essenzieller Bedeutung für künftige Betriebsleiter. Wichtige Impulse haben sich Junglandwirte nun im Rahmen des Praxisjahrs bei Betrieben aus der Region geholt. Marina Auchter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach: "Einerseits können sich die Studierenden bei den Betriebsbesichtigungen besser kennenlernen. Andererseits dienen sie auch zur Datenerfassung, um betriebsspezifische Berechnungen vorzubereiten." Diese sind ein wichtiger Teil der Ausbildung zum "Staatlichen Geprüften Wirtschafter für Landbau" an der Landwirtschaftsschule.

Studierende beleuchten Betrieb Endres in Forchheim

Drei Männer besichtigen Gehege mit Hühnern und ZiegeZoombild vorhanden

© Marina Auchter / AELF Coburg-Kulmbach

Ein Beispiel eines Haupterwerbbetriebs besichtigten die Studierenden in Forchheim. Dort bewirtschaftet die Familie Endres 65 Milchkühe mit Nachzucht. Auf 141 Hektar wird zudem unter anderem Futter für die Tiere angebaut. Zusätzlich betreibt der Hof noch eine Biogasanlage zur nachhaltigen Energieerzeugung. Auch in der Direktvermarktung ist der Betrieb aktiv: In zwei Hühnermobilen sorgen 450 Legehennen für frische Eier. Bewacht werden sie dabei von vier Ziegen. Die verteidigen die Hühner zwar nicht, wenn ein Habicht angreift – aber immerhin schrecken sie die Raubvögel ab.

Betriebswirtschaftliche Aspekte

Die Betriebswirtschaft ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung an der Landwirtschaftsschule. Darum wird der Betrieb Endres auch von dieser Seite her beleuchtet. So stellen die vier Familienmitglieder im Bereich der Arbeitswirtschaft insgesamt 3,5 Stellen und müssen damit die anfallende Arbeit abdecken. Eine wichtige Investition steht aber bereits an: Ein Melkroboter wird angeschafft.
Sorgen bereitet den Hofeigentümern die Biogasanlage. Die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft in diesem Jahr aus. Daher ist es ungewiss, inwieweit die Anlage weiterbetrieben werden kann.

Landwirtschaftsschule eröffnet Zukunftsperspektiven

Mit einem erfolgreichen Abschluss an der Landwirtschaftsschule haben die Absolventen auch bereits den allergrößten Teil ihrer Meisterprüfung in der Tasche. Die Lehrinhalte befähigen zudem, künftig den eigenen Betrieb zu leiten. Insbesondere der Schwerpunkt auf Buchführung und Betriebswirtschaft ist dabei sehr hilfreich. Die weiterführende Ausbildung an der Landwirtschaftsschule ist kostenfrei und lässt sich gut mit der Arbeit auf dem Betrieb kombinieren. Ein weiterer, potenziell interessanter Aspekt: Durch die Weiterbildung öffnen sich völlig neue Karrieremöglichkeiten – auch außerhalb der Landwirtschaft.

Staatliche Landwirtschaftsschule Coburg startet am 14. Oktober – jetzt anmelden!

Das neue Semester an der Staatlichen Landwirtschaftsschule Coburg startet am 14. Oktober 2024. Schulleiterin Christine Reininger: "Interessierte Junglandwirte können sich schon jetzt anmelden. Voraussetzung sind ein Berufsabschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Landwirtschaft sowie ein Jahr einschlägige Berufspraxis."
Das Einzugsgebiet der Staatlichen Landwirtschaftsschule Coburg erstreckt sich im Allgemeinen über die Landkreise Bamberg, Coburg, Forchheim, Lichtenfels und Kronach. "Wir hatten aber auch schon Schüler aus Unterfranken oder sogar Thüringen und Hessen", so die Schulleiterin.

Alle Informationen und Anmeldung - Staatliche Landwirtschaftsschule Coburg